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Die Managementliteratur und die soziologische Forschung sind sich einig: „Unternehmenskulturen“ sind ein wichtiger Erfolgsfaktor für moderne Betriebe. Uneins ist man sich freilich darüber, ob die „Kultur“ eines Unternehmens nur etwas historisch Gewachsenes sein oder auch absichtsvoll gemacht werden kann. Auch die Vorstellungen, wieviel „kulturelle Hegemonie“ eine Firmenkultur über des Denken und Handeln der Beschäftigten ausüben kann, gehen weit auseinander. Wittel nähert sich dem umstrittenen Gegenstand in diesem Buch aus einer neuen Perspektive: Mit den Mitteln der Volkskunde und Kulturwissenschaft studiert er empirisch den Arbeitsalltag von Angestellten verschiedener Hierarchiestufen in der deutschen Niederlassung eines internationalen Computerkonzerns. Dabei erweist es sich als höchst nützlich, zwischen dem durchaus eigensinnigen Wahrnehmungs- und Handlungssystem der Angestellten („Belegschaftskultur“) und dem öffentlich formulierten Wertekanon des Konzerns („Firmenideologie“) sorgfältig zu unterscheiden. Indem Wittel sich klassisch volkskundlichen Untersuchungsgegenständen zuwendet, die er in der betrieblichen Wirklichkeit antrifft - Kaffeetrinken, Kleidungsgewohnheiten und Feierlichkeiten stehen im Zentrum seiner ethnographischen Fallstudie -, indem er sie detailliert beschreibt und verstehend analysiert, vermittelt er ein anschauliches Bild, wie die Mitarbeiter die offizielle Unternehmenskultur für eigene Zwecke deuten und umdeuten; sichtbar wird allerdings auch, in welchem Maß diese Interpretationen im dominanten Bedeutungssystem der Organisation befangen bleiben. - Der Autor bezieht sich auf die Theorie und Methodologie der Volkskunde und auf organisations- und industriesoziologische Forschungen gleichermaßen. Seine Arbeit illustriert eindrücklich den Erkenntnisgewinn eines disziplinübergreifenden Zugangs - auch für die Soziologie. *** "[.] hebt sich wohltuend von dem ab, was Sonntagsrednern und Buchautoren zu `Unternehmenskultur' einfällt. Endlich jemand, der das Thema kritisch anpackt, statt Firmen-PR nachzubeten." (Handelsblatt)
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Belegschaftskultur im Schatten der Firmenideologie, Andreas Wittel
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 1997
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- Titel
- Belegschaftskultur im Schatten der Firmenideologie
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Andreas Wittel
- Verlag
- Ed. Sigma
- Erscheinungsdatum
- 1997
- ISBN10
- 3894044322
- ISBN13
- 9783894044329
- Kategorie
- Skripten & Universitätslehrbücher
- Beschreibung
- Die Managementliteratur und die soziologische Forschung sind sich einig: „Unternehmenskulturen“ sind ein wichtiger Erfolgsfaktor für moderne Betriebe. Uneins ist man sich freilich darüber, ob die „Kultur“ eines Unternehmens nur etwas historisch Gewachsenes sein oder auch absichtsvoll gemacht werden kann. Auch die Vorstellungen, wieviel „kulturelle Hegemonie“ eine Firmenkultur über des Denken und Handeln der Beschäftigten ausüben kann, gehen weit auseinander. Wittel nähert sich dem umstrittenen Gegenstand in diesem Buch aus einer neuen Perspektive: Mit den Mitteln der Volkskunde und Kulturwissenschaft studiert er empirisch den Arbeitsalltag von Angestellten verschiedener Hierarchiestufen in der deutschen Niederlassung eines internationalen Computerkonzerns. Dabei erweist es sich als höchst nützlich, zwischen dem durchaus eigensinnigen Wahrnehmungs- und Handlungssystem der Angestellten („Belegschaftskultur“) und dem öffentlich formulierten Wertekanon des Konzerns („Firmenideologie“) sorgfältig zu unterscheiden. Indem Wittel sich klassisch volkskundlichen Untersuchungsgegenständen zuwendet, die er in der betrieblichen Wirklichkeit antrifft - Kaffeetrinken, Kleidungsgewohnheiten und Feierlichkeiten stehen im Zentrum seiner ethnographischen Fallstudie -, indem er sie detailliert beschreibt und verstehend analysiert, vermittelt er ein anschauliches Bild, wie die Mitarbeiter die offizielle Unternehmenskultur für eigene Zwecke deuten und umdeuten; sichtbar wird allerdings auch, in welchem Maß diese Interpretationen im dominanten Bedeutungssystem der Organisation befangen bleiben. - Der Autor bezieht sich auf die Theorie und Methodologie der Volkskunde und auf organisations- und industriesoziologische Forschungen gleichermaßen. Seine Arbeit illustriert eindrücklich den Erkenntnisgewinn eines disziplinübergreifenden Zugangs - auch für die Soziologie. *** "[.] hebt sich wohltuend von dem ab, was Sonntagsrednern und Buchautoren zu `Unternehmenskultur' einfällt. Endlich jemand, der das Thema kritisch anpackt, statt Firmen-PR nachzubeten." (Handelsblatt)