Sprachwandel durch Sprachkontakt am Beispiel des Nubischen im Niltal
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Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich theoretisch und in Form einer Fallstudie mit den Möglichkeiten und Grenzen eines soziolinguistischen Forschungsansatzes in der diachronen oder historischen Sprachwissenschaft. Die Fallstudie konzentriert sich auf zwei Sprachen, Nobiin und Dongolawi / Kenzi, die traditionell als genetisch definierte Untergruppe der nubischen Sprachfamilie angesehen worden sind. Auf der Grundlage eines systematischen Vergleichs der Morphologie der einbezogenen Sprachen wird dargelegt, dass sich gerade in diesem Bereich kontaktbedingte sprachliche Interferenzen feststellen lassen und dass sich die vielen Gemeinsamkeiten zwischen den Sprachen nicht auf eine enge genetische Verwandtschaft zurückführen lassen. Eine neue Interpretation der schriftlichen Quellen des nubischen Mittelalters macht deutlich, dass die komplexen sprachlichen Wandlungsprozesse als Resultat ebenso komplexer sozio-historischer Entwicklungen angesehen werden müssen. Die folgenden Werke zu Sprachkontaktphänomenen, Sprachwechsel und Mehrsprachigkeit sind ebenfalls in unserem Programm erschienen: „Codeswitching in Gambia“, ISBN 978-3-927620-24-7. „Ethnographie des Sprachwechsels – Sozialer Wandel und Sprachverhalten bei den Yeyi (Botswana). With an English summary“, ISBN 978-3-927620-25-4. “Fading Delimitations – Multilingual Settlements in a Convergence Area. Case Studies from Nigeria”, ISBN 978-3-89645-904-6. “Inheritance, Contact, and Change in Two East African Languages”, ISBN 978-3-89645-270-2. „Language Change under Multilingual Conditions – Case Studies from Africa“, ISBN 978-3-89645-724-0. “Language Contact and Language Change in Ethiopia”, ISBN 978-3-89645-258-0. “Language Contact, Language Change and History Based on Language Sources in Africa”, ISBN 978-3-89645-093-7. “When Languages Meet – Language Contact and Change in West Africa”, ISBN 978-3-89645-257-3.