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Wenn wir annehmen, dass der Hauptzweck der Fotografie in der mimetischen Wiedergabe ihrer Objekte liegt und ihr Ursprung in den naturalistischen Kunstströmungen des 19. Jahrhunderts zu finden ist, lässt sich die Fotografie mit parallelen Strategien innerhalb der Malerei und Zeichnung vergleichen. Die Exaktheit dieser Praktiken steht im Kontrast zu ihrer Toleranz für das Zufällige, also für Ereignisse, die über die bewusste Absicht des Autors hinausgehen. Dennoch treten in den Arbeiten all dieser Disziplinen ungewollte Ereignisse auf, deren Ort variieren kann. Wie ein Fischernetz fängt die Kamera neben der eigentlichen Beute auch Ungewolltes ein, das oft erst bei der Betrachtung des fertigen Abzugs wahrgenommen wird. Diese Zufallsfänge können Freude oder Bedauern auslösen, je nachdem, ob sie willkommen sind oder nicht. Ein Grund, warum sie der Aufmerksamkeit des Fotografen entgehen, liegt im Aufnahmeprozess. Die meisten Fotografien werden innerhalb von Sekundenbruchteilen „eingefangen“, was die Wahrnehmung des Motivs und unerwarteter Bewegungen vor dem Objektiv einschränkt. Oft liegt ein Großteil der Verantwortung auf der neutralen Mechanik der Kamera. Zufallselemente, die in den verborgenen Rändern einer Fotografie lauern, werden bei ihrer Entdeckung meist als Plus gewertet. Die rückwirkende Anerkennung nicht geplanter Einschlüsse ist ein legitimer Teil der kreativen Verantwortung, und der Künstler muss beide Enden des Prozess
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John Hilliard, John Hilliard
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 1997
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