Verabredungen zum Jahrhundertende
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Analysiert die Linke die Widersprüche und Konflikte des ausgehenden 20. Jahrhunderts? Nimmt sie sie zur Kenntnis? Fragt sie sich, ob die Kategorien noch angemessen sind, derer sie sich in der Vergangenheit bediente, um das zu begreifen, was sich heute im Kontext der Globalisierung abspielt, in der jedes nationale Subjekt auf einen erweiterten Gegenspieler trifft? Wir haben schon darauf hingewiesen, daß die Linke diesen fundamentalen Veränderungen des Produktionsprozesses nicht hinreichend Rechnung getragen hat. Hier liegen unseres Erachtens in erster Linie die Gründe für ihren Niedergang. Und welche Antworten geben diejenigen, die jeweils von den neuen Entwicklungen und der Globalisierung der Kapitale betroffen werden? Von welchen Mächten und Ereignissen sehen sie sich bedroht, mit welchen Möglichkeiten, sich mit anderen Subjekten zu verbünden, die von ähnlichen Problemen bedroht und betroffen sind? Es ist schmerzlich zu sehen, daß solche Antworten entweder nicht gegeben werden oder ziellos bleiben, auf kurzfristige, sektorale oder korporatistische Fragmente oder auch auf Äußerungen der Verzweiflung verkürzt werden, die wiederum zu internen Konflikten auf der Seite der Betroffenen führen.