Griechische Tragödie und zeitgenössische Rezeption: Aristophanes und Gorgias
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»Wüßten wir, welche Wirkung die attischen Tragiker mit ihren Tragödien erstrebten, hätten wir wenigstens einen soliden Anhaltspunkt, wie die griechische Tragödie zu interpretieren ist. Aber das diesbezügliche Wissen ist äußerst beschränkt. Durch die Tragödie selbst erfährt man über die von ihr intendierte Wirkung auf direktem Wege naturgemäß nichts. Denn die Tragödie ist, da sie einmal in der Regel einen Mythos gestaltet und dies andererseits in der Form des Dramas, also in ausschließlicher Personenrede realisiert, zu solcher Mitteilung überhaupt nicht imstande, es sei denn um den Preis der Illusionsdurchbrechung. Will man sich also nicht auf das dünne Eis metatheatralischer Deutung begeben, bleibt als Weg, die der Tragödie spezifische Wirkung zu ermitteln (oder wenigstens ihr nahezukommen), zunächst nur, sich an die Art und Weise zu halten, wie sie rezipiert worden ist.« (Aus der Einleitung)