Absage an eine Demokratie
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Karl Kraus ist in der österreichischen Geschichte eine Ausnahmeerscheinung. Er ist ein wesentlicher Teil der Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts, er hat aber auch das politische Geschehen mitgeprägt. Für viele Menschen ist er positiv besetzt: „Die letzten Tage der Menschheit“ sind ein entlarvendes, erschütterndes und brillantes Stück politischer Kunst, damit wurde mehr zum Verstehen der Abläufe von Kriegen geleistet als mit umfassender wissenschaftlicher Literatur. Im vorliegenden Text wird uns ein ganz anderer Karl Kraus präsentiert. Der Fall des Künstlers und Schriftstellers Karl Kraus, der die freiheitssichernde Funktion der Demokratie nicht als Wert erkennt und sie auf Grund der unbestreitbaren politischen Missstände in der Ersten Republik leichtfertig der Diktatur opfert, zeigt die individuelle Verantwortung für das Scheitern eines demokratischen Systems. Dr. Werner Anzenberger, geb. 1962, Jurist und Historiker; Leiter der Rechts- und Bildungsabteilung der Expositur Leoben der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark. Veröffentlichungen: „Finanzstrafrecht und Menschenrechtskonvention“ (1989) sowie Beiträge in Zeitschriften.