Monumentale Zeugnisse der spätmittelalterlichen Adelsreise
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Die Arbeit beschäftigt sich mit der Überlieferung von monumentalen Zeugnissen, die spätmittelalterliche Adlige auf ihren Reisen anbrachten. Allgemein war es unter den damaligen Zeitgenossen üblich, an exponierten Orten längs des Weges sein Wappen anzuschlagen oder zur ehrenvollen Erinnerung an seinen Aufenthalt und als entsprechende Botschaft für nachfolgende Reisende eine Inschrift oder ein Graffito mit seinem Namen, seinem Wappen und dem Aufenthaltsdatum zu hinterlassen. Diese Art adliger Selbstdarstellung beschränkte sich keineswegs auf profane Stätten wie etwa Herbergen und Ehrenhöfe, sondern erstreckte sich auch auf sakrale Orte und machte selbst vor der Grabeskirche in Jerusalem nicht Halt. Während diese monumentalen Spuren der spätmittelalterlichen Adelsreise in Zentral- und Westeuropa weitgehend verloren sind, blieben aus dem Bereich des Vorderen Orients beeindruckende Reste dieser Quellengattung erhalten. Erstmals systematisch dokumentierte Zeugnisse aus Jerusalem und Bethlehem, aus dem Katharinenkloster auf dem Sinai und aus dem Antoniuskloster in Ägypten ermöglichen es, das anhand von Hinweisen in zeitgenössischen Reiseberichten und Reiserechnungen rekonstruierte Bild zu verfeinern.