Frank-Patrick Steckels Bilder von Deutschland
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Der Autor arbeitet anhand der Inszenierungen von Friedrich Hebbels „Die Nibelungen“, Johannes R. Bechers „Winterschlacht“ und Heiner Müllers „Germania Tod in Berlin“ Steckeis Geschichtsbild heraus, das zugleich immer ein Deutschlandbild ist. Dabei zeigt er die charakteristischen theatralen Züge in der Arbeit dieses Regisseurs. Deutlich tritt ans Licht, in welchem Maße Steckel mit einer zentralen Idee an die Aufarbeitung der Texte ging, die ihn sogar dazu veranlasste, in die dramatischen Vorlagen hineinzukonstruieren, was nach seiner Meinung auf deren Grund liegt, eben ein Bild von der geistigen Verfasstheit Deutschlands. Insofern erscheinen auf der Bühne Steckeis Vorstellungen von grundsätzlichen Tendenzen der jüngeren deutschen Geschichte. Milewski zeigt aber auch, wie Steckel nicht im Sinne der klassischen Theaterpraxis Sinn- und Wahrsprüche von der Bühne herab predigen ließ; vielmehr ging der Regisseur auf Distanz zu den Wortlauten. Er versuchte, die Haltungen und die historischen Begebenheiten auf der Bühne sichtbar zu machen. Dem dient, so zeigt Milewski, Steckeis dezidiert antirealistischer Theaterstil: die leeren Räume, die ausgeblichenen Farben, die stilisierten Kostüme, die verschleppende Choreographie, die expressiven Bühnenbauten, die entindividualisierenden Masken. Steckeis Theater zeigt sich als intellektueller Widerstand gegen den modernen Amüsiergeist. In einem eigens für diesen Band geführten Gespräch mit Milewski formuliert Steckel aus der Rückschau noch einmal seine Vorstellungen und Erfahrungen.
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Frank-Patrick Steckels Bilder von Deutschland, Joerg Milewski
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 1997
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- Titel
- Frank-Patrick Steckels Bilder von Deutschland
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Joerg Milewski
- Verlag
- Verl. für Wiss. und Kunst
- Erscheinungsdatum
- 1997
- ISBN10
- 3924670250
- ISBN13
- 9783924670252
- Reihe
- Hefte zur Geschichte des Bochumer Theaters
- Kategorie
- Theater & Drama
- Beschreibung
- Der Autor arbeitet anhand der Inszenierungen von Friedrich Hebbels „Die Nibelungen“, Johannes R. Bechers „Winterschlacht“ und Heiner Müllers „Germania Tod in Berlin“ Steckeis Geschichtsbild heraus, das zugleich immer ein Deutschlandbild ist. Dabei zeigt er die charakteristischen theatralen Züge in der Arbeit dieses Regisseurs. Deutlich tritt ans Licht, in welchem Maße Steckel mit einer zentralen Idee an die Aufarbeitung der Texte ging, die ihn sogar dazu veranlasste, in die dramatischen Vorlagen hineinzukonstruieren, was nach seiner Meinung auf deren Grund liegt, eben ein Bild von der geistigen Verfasstheit Deutschlands. Insofern erscheinen auf der Bühne Steckeis Vorstellungen von grundsätzlichen Tendenzen der jüngeren deutschen Geschichte. Milewski zeigt aber auch, wie Steckel nicht im Sinne der klassischen Theaterpraxis Sinn- und Wahrsprüche von der Bühne herab predigen ließ; vielmehr ging der Regisseur auf Distanz zu den Wortlauten. Er versuchte, die Haltungen und die historischen Begebenheiten auf der Bühne sichtbar zu machen. Dem dient, so zeigt Milewski, Steckeis dezidiert antirealistischer Theaterstil: die leeren Räume, die ausgeblichenen Farben, die stilisierten Kostüme, die verschleppende Choreographie, die expressiven Bühnenbauten, die entindividualisierenden Masken. Steckeis Theater zeigt sich als intellektueller Widerstand gegen den modernen Amüsiergeist. In einem eigens für diesen Band geführten Gespräch mit Milewski formuliert Steckel aus der Rückschau noch einmal seine Vorstellungen und Erfahrungen.