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Die Napola-Schüler lassen sich schwer in das Täter/Opfer-Schema des Dritten Reiches einordnen. Sie wurden nicht zu Tätern, sondern wurden allenfalls Soldaten, mit dem Versprechen, in höchsten Positionen Macht zu erlangen. Ihre Karrierechancen aufgrund ihrer Erziehung realisierten viele erst in der Bundesrepublik. Im Herbst 1945 galten sie kurzzeitig als Nazi-Täter, als man sie nicht in die neuen demokratischen Schulen lassen wollte. Ob sie als Opfer gelten können, ist fraglich. Wahrscheinlich sehen sich nur diejenigen, die unter dem Internatsdrill litten, als Opfer, während die Mehrheit dies nicht für sich beansprucht. Ein Klassentreffen 1994 auf dem Gelände einer ehemaligen Nationalpolitischen Erziehungsanstalt wirft Fragen auf: Was geschieht, wenn Ehemalige die Gebäude betreten wollen, in denen Patienten untergebracht waren, die zuvor ermordet wurden? Diese Problematik ist eng mit der Geschichte der Napola verbunden. Um mehr über diese Institution zu erfahren, wurden Akten und Dokumente recherchiert und Gespräche mit ehemaligen Schülern geführt. Eine Anzeige im „Südkurier“ führte zu wertvollen Informationen von ehemaligen Schülern, Lehrern und Angestellten. Eine erste Zusammenfassung der Ergebnisse wurde 1996 in der Zeitschrift „Badische Heimat“ veröffentlicht, und das Feedback der Informanten konnte in die Arbeit einfließen.
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Die Napola Reichenau, Arnulf Moser
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- Erscheinungsdatum
- 2014
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