Psychophysiologische Fernsehwirkungsforschung
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Im heutigen Medienzeitalter strömt eine ständige Flut visueller Informationen auf den Fernsehzuseher ein, die dieser unmöglich bewusst-rational aufarbeiten kann. Es kommen hier psychologische Prozesse zum Tragen, die sich ohne Bewusstsein des Individuums abspielen und die vermutlich weitgehend im emotionalen Bereich angesiedelt sind. Die Erforschung dieser Vorgänge stellt besonders in methodischer Hinsicht eine erhebliche Herausforderung dar. Sie erfordert die Verbindung psychologischer und physiologischer Datenerhebungsverfahren, unter Nutzung neuester Entwicklungen der Informationstechnologie. Die diesbezüglichen methodischen und theoretischen Grundlagen der psychophysiologischen Fernsehwirkungsforschung werden im Rahmen einer internationalen Studie vorgestellt. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Frage, wie das Bild des Politikers im Fernsehen wirkt. Hierzu wurden an einer Reihe von Zusehern eine Vielzahl physiologischer Reaktionen, u. a. die elektrische Hleitfähigkeit, auf Fernsehauftritte von 180 Politikern erfasst. Zusätzlich wurden die politischen Akteure anhand eines Fragebogens beurteilt. Es stellt sich heraus, dass das kognitive und das physiologische System der Zuseher auf ganz bestimmte, aber jeweils unterschiedliche Charakteristika des Fernsehbildes anspricht. Dieses Ergebnis belegt, dass die bisher zu wenig beachtete Dimension der physiologischen Reaktivität eine beträchtliche Aussagekraft für die Fernsehwirkungsforschung hat.