Deutsche Stadtsprachen in Provinzstädten Südosteuropas
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Die bairisch-österreichisch sprechenden Siedler des 18.–19. Jahrhunderts in Temeswar, Esseg u. a. Provinzstädten blieben lange Zeit im Kontakt mit der österreichischen Verwaltungssprache und dem deutschen Kulturraum. Das Deutsche wurde durch Presse, Theater, Unterricht und Kirchen gestützt. Die alte wienerische Stadtmundart hatte eine kurze Lebensdauer, während sich Reste der späteren südbairisch-österreichischen Umgangssprache und des multikulturellen Slangs der Vorstädte bis heute erhalten haben. Im ländlichen Umfeld bildeten sich aus den Lokalmundarten rheinfränkische Verkehrsmundarten mit wenigen bairischen Einflüssen heraus. Sprachproben und Karten zeigen die Verbreitung kennzeichnender Formen in den deutschen Stadtsprachen Südosteuropas. Nach dem Rückgang der deutschen Bevölkerung seit 1945 hat nur die deutsche Standardsprache durch den Fremdsprachenunterricht und den Einfluß deutscher Medien Chancen, die alten Stadtsprachen Südosteuropas zu ersetzen. „Dies ist ein Buch, das sich auch für den interessierten Laien zu lesen lohnt und viele Aha-Erlebnisse der sprachlichen Zusammenhänge bietet, das selbstverständlich für Germanisten, Rumänisten, Hungarologen, Slawisten, Dialektologen, Ethnologen, Kontaktlinguisten und Sprachinselforscher eine wichtige Fundgrube darstellt und die Interferenzen der verschiedenen beteiligten Sprachen sinnfällig aufzeigt.“ Der Donauschwabe