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Europa und der Nahe Osten

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Dieses Buch liefert eine gründliche Analyse der Konfliktursachen, die für die gegenwärtige Situation des Nahen und Mittleren Ostens ausschlaggebend sind. Der Autor untersucht die Parallelen zwischen der „Balkanisierung“ Europas im ausgehende 19. Jahrhundert und der heutigen „Libanisierung“ der arabischen Region. Mittels aufsehenerregender historischer Dokumentation heute weithin vergessene Ereignisse zeigt Corm, dass beide Erscheinungen einen gemeinsamen Ausgangspunkt haben: den Niedergang und Zusammenbruch der multi-ethnischen Herrschaftsgebilde (der Österreich-Ungarischen Monarchie, des Osmanischen Reiches und des Zarenreiches) unter dem Druck der aufstrebenden Nationalstaaten. Diese besondere von der Arbeit Hannah Arendts inspirierte Vorgehensweise ermöglicht eine neue Sicht auf die Umwälzungen im Nahen und Mittleren Osten unter dem Eindruck der europäischen Modernisierung: das Eindringen des Wahabismus sowie Zionismus (was zur Gründung Saudi-Arabiens und Israels führte), die sozialen Veränderungen und deren Einfluss auf die herrschenden Eliten, die palästinensische Revolution und der Zusammenbruch des pluralistischen Libanon. Das Buch wendet sich entschieden gegen die Versuche, den Schlüssel für die politischen, ethnischen und ökonomischen Probleme des Nahen Osten auf der religiösen Ebene zu suchen. Vielmehr verweist der Autor auf die im arabischen Raum vorhandenen politischen Potentiale, die unterstützt werden sollen, um einen lebensfähigen Pliuralismus zu etablieren, der die extremistischen Kräfte aller Konfliktparteien in der Region neutralisiert. Gerade darum geht es nach Auffassung George Corms bei den begonnenen israelisch-palästinensischen Friedensverhandlungen, die den Anfang eines allgemeinen Friedensprozesses im Nahen Osten darstellen könnten.

Parameter

ISBN
9783895020100
Verlag
Horlemann

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1997

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