Unternehmensbesteuerung im EG-Binnenmarkt
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Der EG-Binnenmarkt verlangt umfangreiche Änderungen in der Ausgestaltung der Ertragsbesteuerung. In der bisherigen Diskussion wird auf lange Sicht stets mehr oder weniger offen eine vollständige Angleichung des Steuerrechts in den EU- Staaten gefordert. Diese Forderung ist wegen des Subsidiaritätsprinzips und der politischen Umstände unrealistisch. Der Verfasser weist zunächst nach, daß die Forderung nach vollständiger Harmonisierung aber auch theoretisch unhaltbar ist, weil die traditionelle Untersuchungsmethode auf einem Analysemodell beruht, das gar nicht geeignet ist, die Zustände im EG-Binnenmarkt zu untersuchen. Die Arbeit setzt sich daraufhin zum Ziel, festzustellen, welche Anpassungen der Binnenmarkt auch bei realistischer Betrachtung tatsächlich erfordert. Hierbei wird umfangreicher Anpassungsbedarf ausgemacht, allerdings stellt sich heraus, daß in vielen Fällen die Anpassung ohne eine zentrale Harmonisierung durch Richtlinien auch in nationaler Autonomie bewältigt werden kann. Die von der EG-Kommission vorgelegten Vorschläge für neue Richtlinien entsprechen überraschen gut den wenigen Punkten, an denen echter Harmonisierungsbedarf besteht; freilich verkennen sie in ihrer gegenwärtigen Fassung teilweise noch wichtige Probleme. Besonderen Wert legt die Arbeit darauf, die bisherigen Urteile des Europäischen Gerichtshofs zur Gestaltung der Steuern zu berücksichtigen, weil keine zukünftige Steuerrechtsordnung der EG den dort erhobenen Forderungen zuwiderlaufen dürfte. Untersucht in Hinblick auf ihre Vereinbarkeit mit dem Binnenmarkt werden sowohl das nationale Steuerrecht als auch das DBA-Recht. Die Arbeit faßt alle wesentlichen Aussagen und Kernthesen in Übersichten zusammen, so daß selbst der eilige Leser sich allein durch Lektüre der Abbildungen einen vollständigen Überblick über den Inhalt und die Ergebnisse der Untersuchung verschaffen kann. Ein umfangreiches Stichwortverzeichnis rundet die Arbeit ab.