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Zeitordnung

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Die Neuzeit sucht nach Orientierung, seit die Aufklärung die theologische Ordnung des Lebens hintertrieb. Danach war es nicht mehr möglich, in transzendenter Sicherheit zu leben. Die Historiker der Aufklärung zeigten, daß Geschichte Folge menschlicher Handlungen war -und also auch, daß die künftige Geschichte von Menschen zu machen wäre. Mit welchem Ziel das geschehen sollte, geriet zum Streitfall, und zwar vollends, als die Französische Revolution gezeigt hatte, daß gemachte Geschichte über Nacht nicht nur gedanklich sondern auch realpolitisch möglich war. Die Studie zeigt, wie Historiker, deutsche zumal, die ja eine offene Zukunft - also auch Fortschritt - erst denkbar gemacht hatten, schließlich zu deren Zuchtmeistern wurden. Da sie wußten, wie die Gegenwart zustande gekommen war, wußten sie auch, wie es weitergehen könnte. Zeitordnung konnten nur sie produzieren, nur sie konnten das zwischen Herkunft und Zukunft zerrissene Band des Sozialen wieder verknüpfen. Deutschen Historikern gelang zu zeigen, daß die Deutschen eine gemeinsame Vergangenheit hatten. Das wurde zur Folie auch einer gemeinsamen Zukunft. Das deutsche Volk -potentieller Souverän - wurde zum Subjekt konservativen Fortschritts. Es war ein Fortschritt voll Vergangenheit, freilich der einzige Weg, eine deutsche Nation zu imaginieren. Nur so erklärt sich der lange Weg zur Verwirklichung dieses Fortschritts - und sein stets prekärer Charakter.

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ISBN
9783428089802

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1997

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