Die Aneignung der Wirklichkeit als Ziel und Voraussetzung pädagogischen Wirkens
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Ideologische Verwirrung und zerstörerische Gewalt zersetzen seit langem die Gesellschaft Kolumbiens; das führt bei den Heranwachsenden zu Isolation und Sprachlosigkeit. In einer auf Zukunft orientierten, überbewerteten Ideologie des Fortschritts verdrängt dieses Land sein Verhältnis zur eigenständigen Kultur und weicht in unreflektiertem Drang nach Neuem der Auseinandersetzung mit seinen sehr komplexen eigenen Schwierigkeiten aus. Das Buch David Soler Lemus' soll ein Beispiel dafür sein, daß die Auseinandersetzung mit schriftlich niedergelegten persönlichen Erfahrungen zur Überwindung der Kommunikationslosigkeit beitragen kann, daß Erinnerung fester Erfahrungsbesitz werden und dem isoliert Heranwachsenden Zugang zu den Ursachen seiner Orientierungslosigkeit eröffnet werden kann. Es regt Lehrer und Schüler dazu an, durch intensive Beteiligung an der gegenwärtigen Auseinandersetzung über Inhalt und Ziel der lateinamerikanischen Geschichte sich mit dem unreflektiert übernommenen Kulturgut gründlich zu befassen und die Möglichkeit zu erkennen, eigene Leistungen einzubringen und bisher noch nicht ausgetragene Konflikte über den Weg des Dialogs in einem erweiterten Zusammenhang zu verarbeiten.