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Im Agrammatismus, einer Sprachstörung infolge einer Hirnschädigung, sind Wortstellung und Flexion beeinträchtigt. Diese Monographie präsentiert eine empirische Studie zum Agrammatismus im Deutschen, die auf Spontansprachdaten und experimentellen Daten von elf Agrammatikern basiert. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche Komponenten der grammatischen Kompetenz betroffen sind. Die Ergebnisse zeigen, dass es im Bereich der Wortstellung keine qualitativen Unterschiede zu normalsprachlichen Repräsentationen gibt; die Stellung des Verbs hängt sowohl von der Finitheit als auch vom Satztyp ab. Argumente konnten topikalisiert und mit Objektkasus markiert werden. Im Gegensatz dazu zeigen sich selektive Beeinträchtigungen in der Flexion. Wichtige Ergebnisse sind: 1) das Default-Pluralflexiv -s ist geschädigt, während irreguläre Pluralflexive erhalten bleiben; 2) die reguläre Partizipflexion bleibt erhalten, die irreguläre ist geringfügig beeinträchtigt; 3) die reguläre Kongruenzflexion ist beeinträchtigt, die irregulären Suppletivformen jedoch nicht. Diese unterschiedlichen Auswirkungen auf reguläre und irreguläre Flexionsformen deuten darauf hin, dass sie auf verschiedenen kognitiven Prozessen basieren. Die Relevanz dieser selektiven Defizite für die linguistische Theoriebildung wird ebenfalls diskutiert.
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Die Grammatik des Agrammatismus, Martina Penke
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 1998
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