Genetik und Ethik
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Genetik und Ethik setzt sich umfassend und scharfsichtig mit möglichen künftigen Entwicklungen der Genetik auseinander und untersucht Wege, wie sich die wohlfeilen Schreckensvisionen abwenden lassen und die neue Biomedizin zum Nutzen der Menschen eingesetzt werden kann. Schöne neue Welt? Der Fortschritt der Molekularbiologie und der Gentechnik hat unser Wissen revolutioniert und beschwört Visionen von der Zukunft herauf, die manche angesichts der ungeahnten therapeutischen Aussichten in Begeisterung, andere hingegen in Angst und Schrecken versetzen. Denn mit der vollständigen Kartierung und Sequenzierung des menschlichen Genoms, die bald abgeschlossen sein werden, gewinnen die Forscher immer neue Erkenntnisse über Vererbungsregeln und Physiologie des Menschen, die nicht nur unser Selbstverständnis grundlegend verwandeln, sondern uns möglicherweise sogar die Macht verleihen, die künftige Evolution unserer Spezies zu gestalten. Wird die Medizin Schritt halten, sobald wir das Risiko für bestimmte Krankheiten und Behinderungen voraussagen können? Wird die Einführung von Gentests neue Formen der Diskriminierung nach sich ziehen - etwa durch Versicherungen und Arbeitgeber? Was sind die Vorteile und Risiken beim Einsatz von DNA-Analysen in der Strafverfolgung? Werden wir unsere Nachkommen „selektieren“, weil wir fähig sind, Dispositionen für bestimmte Merkmale, nicht nur Krankheiten, vorauszusagen, und Schwangerschaftsabbrüche nicht nur zur Vorbeugung gegen vorherseh-bare Leiden rechtfertigen, sondern etwa auch zur Vermeidung von Eigenschaften, die nach den jeweiligen gesellschaftlichen Normen unerwünscht sind? Und was ist von der gegenwärtigen Aufregung um die Klonierung zu halten? Philip Kitcher gibt nicht nur eine leicht zugängliche Einführung in die Genforschung, sondern befaßt sich ausführlich mit ihren praktischen und philosophischen Folgen. Philip Kitcher ist Autor mehrerer vielgerühmter Bücher. Als Professor für Wissenschaftsgeschichte und -philosophie unterrichtet er an der University of California in San Diego. Auf Einladung des amerikanischen Kongresses arbeitete er an der Beurteilung des Human-Genom-Projekts mit.