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Verlorene Identität

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Der Aufstieg des Nationalsozialismus hatte auch Folgen für das akademische Milieu an der Universität Freiburg. Michael Matthiesen rekonstruiert anhand bisher unbekannter Quellen die Geschichte einer Ausgrenzung: Der deutsch-jüdische Historiker Arnold Berney hatte sich 1923 leidenschaftlich zur deutschen Nation bekannt. Nach 1933 mußte er erleben, daß sich sein Studienfreund Hermann Heimpel »dem staatlichen Fanatismus anschloß«, während ihr Kollege Gerhard Ritter radikalen Ideologien auszuweichen suchte und Berney freundschaftlich unterstützte. 1933 wurde Berney aus dem Staatsdienst entlassen und 1935 öffentlich denunziert. Er unterrichtete danach an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin und wanderte 1938 nach Palästina aus. Mit diesen Ereignissen war bei Berney der Verlust seiner deutsch-nationalen Identität verbunden. Michael Matthiesen schildert die Hoffnungen und Erfahrungen von Berney, Heimpel und Ritter mit ihren eigenen Worten. Im Mittelpunkt stehen Berneys Briefe an seine Kollegen und Heimpels bis heute unbeachtete ›Vorreden zu Vorlesungen‹ von 1933. Solche Selbstzeugnisse zeigen, welche Auswirkungen politische Ereignisse auf das Handeln einzelner Personen und auf deren Verhältnis zueinander hatten. Diese Studie wahrt die Authentizität einer komplexen Situation und erhellt die Rolle von drei Historikern in der Zeit des Nationalsozialismus.

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Verlorene Identität, Michael Matthiesen

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Erscheinungsdatum
1998
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