Die Zerstörung des Individuums im Kontext des Erfahrungs- und Sprachverlusts in der Moderne ; Figurenkonzeption und Erzählperspektive in der Prosa Ingeborg Bachmanns
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In der literaturwissenschaftlichen Forschung stand das Prosawerk Ingeborg Bachmanns lange im Schatten der Lyrik. Nachdem in den letzten 15 Jahren das Spätwerk in den Blick geriet und ausführlich analysiert wurde, versucht diese Arbeit bewußt, die gesamte Prosa in eine Untersuchung der Figurenkonzeption und der Erzählperspektiven einzubeziehen. Im Mittelpunkt steht das Verhältnis von Ich-Problematik und Erzählstruktur, eine „Problemkonstante“, die Bachmanns Prosa in den Kontext der Auseinandersetzung mit der literarischen Moderne stellt und vor dem Hintergrund der Dialektik der Aufklärung und der Schwierigkeit eines „weiblichen Erzählens“ betrachtet. In einer textnahen, differenzierten Analyse ausgewählter Texte wird im Rückgriff auf traditionelle Erzähltheorien versucht, die moderne Erzählproblematik in der Entwicklung des Schreibens von Ingeborg Bachmann zu entfalten und die Doppelfigur des „Malina“-Romans zurückzuverfolgen bis zu frühen Versuchen eines Erzählens aus weiblicher Perspektive. Aus dem Inhalt: Die Auflösung traditioneller Erzählstrukturen - Erzähltheoretische Überlegungen - Die Erzählstruktur in der frühen Prosa - Identitätskrisen des modernen Bewußtseins - Die Suche nach einer Erzählinstanz - Das Oszillieren von Erzähl- und Figurenperspektiven - Ausblick: Malina im narrativen Diskurs des Prosawerks.