Die Konstruktion von Ethnizität
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Das Buch analysiert die Geschichte der Konstruktion neuer ethnischer Identitäten in einer Gesellschaft im heutigen Nord- West Ghana, die in vorkolonialer Zeit kein Häuptlingstum und keine fest abgegrenzten „Stämme“ kannte. Die Autorin führte in ihrer mehrjährigen Forschung zahlreiche Interviews und stellte Materialien aus kolonialen Archiven zusammen. In ihrer Studie zeigt sie, wie ethnische Kategorien, Institutionen und Grenzen in einer komplexen Interaktion von kolonialen Verwaltern, neu eingesetzten Häuptlingen, Arbeitsmigranten und der neu entstehenden Bildungselite mit verschiedenen Interessen entstehen und verändert werden. Ein zentrales Argument ist, daß ethnische Ethnologien Bilder einer natürlichen unveränderlichen primordialen Identität entwerfen, aber daß hinter dieser „Fassade“ Raum für vielfältige Bedeutungen und Aushandlungsprozesse bleibt. Die neue „Dagara- Identität“ wird zur Arena der Auseinandersetzung über z. B. die politische Konkurrenz verschiedener Gruppen und die Beziehung zwischen der Bildungselite und ihren ländlichen Verwandten. Ein besonderes Augenmerk legt die Studie dabei auf die Produktion und den Streit um „Geschichte“: Die Siedlungsgeschichte und die Einführung des Häuptlingstums sind Felder, auf denen die unterschiedlichen Gruppen konkurrierende Versionen der Vergangenheit entwerfen und durchzusetzen versuchen.
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Die Konstruktion von Ethnizität, Carola Lentz
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 1998
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- Titel
- Die Konstruktion von Ethnizität
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Carola Lentz
- Verlag
- Köppe
- Erscheinungsdatum
- 1998
- ISBN10
- 389645207X
- ISBN13
- 9783896452078
- Reihe
- Studien zur Kulturkunde
- Kategorie
- Skripten & Universitätslehrbücher
- Beschreibung
- Das Buch analysiert die Geschichte der Konstruktion neuer ethnischer Identitäten in einer Gesellschaft im heutigen Nord- West Ghana, die in vorkolonialer Zeit kein Häuptlingstum und keine fest abgegrenzten „Stämme“ kannte. Die Autorin führte in ihrer mehrjährigen Forschung zahlreiche Interviews und stellte Materialien aus kolonialen Archiven zusammen. In ihrer Studie zeigt sie, wie ethnische Kategorien, Institutionen und Grenzen in einer komplexen Interaktion von kolonialen Verwaltern, neu eingesetzten Häuptlingen, Arbeitsmigranten und der neu entstehenden Bildungselite mit verschiedenen Interessen entstehen und verändert werden. Ein zentrales Argument ist, daß ethnische Ethnologien Bilder einer natürlichen unveränderlichen primordialen Identität entwerfen, aber daß hinter dieser „Fassade“ Raum für vielfältige Bedeutungen und Aushandlungsprozesse bleibt. Die neue „Dagara- Identität“ wird zur Arena der Auseinandersetzung über z. B. die politische Konkurrenz verschiedener Gruppen und die Beziehung zwischen der Bildungselite und ihren ländlichen Verwandten. Ein besonderes Augenmerk legt die Studie dabei auf die Produktion und den Streit um „Geschichte“: Die Siedlungsgeschichte und die Einführung des Häuptlingstums sind Felder, auf denen die unterschiedlichen Gruppen konkurrierende Versionen der Vergangenheit entwerfen und durchzusetzen versuchen.