Der Totentanz zu Basel

[Europäische Profile (SF 796) 44] Schwarzer Humor und Tod. Am Ende unseres Lebens steht der Tod. Drohend, unausweichlich. Und zugleich rätselhaft, sogar faszinierend. Neben stoischen Gleichmut im Angesicht des Todes und christliche Jenseitshoffnung tritt mit dem europäischen Manierismus eine morbide Neugier. Das von der schwarzen Pest heimgesuchte XV. Jahrhundert hatte die makabren Totentänze hervorgebracht. Im XVI wechselt ihr Tenor zu trotzigem Aufbegehren - ein Ritter tritt mutig den Tod in den Bauch und versucht, ihm die Sense zu entreißen. Ein nach den Schrecken des Schwarzen Todes wiedergefundene Selbstbewußtsein bringt es sogar zuwege, dem Tod komische Züge abzugewinnen: Holbeins Abt, der unter der weiten Kutte einen imposanten Bauch ahnen läßt, holt mächtig aus, um dem Knochenmann, der seinen Krummstab ergriffen hat und ihn fortzerren will, sein schweres Brevier ins Kreuz zu werfen. An diese Tradition knüpft Theo Reichenberger in seinem Graphikzyklus mit den frivolen Sprüchen an. Der Band ist mit 54 Graphiken ausgestattet. Vorzugsausgabe mit einer beigefügten Handzeichnung (Chinatusche oder farbige Tinten über Graphitstift) auf Anfrage.