Grenzlinien
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In der Kaiserzeit sind zahlreiche deutsche Frauen unter zum Teil strapaziösen Bedingungen in die außereuropäische Welt gereist. Nicht nur adelige, auch bürgerliche Frauen nahmen sich zunehmend das Recht heraus, auf Reisen zu gehen. Ihre Reisemotive, Reiseformen und Reiserouten waren ebenso unterschiedlich und vielfältig wie ihre Reisetexte, ihre Selbstrepräsentationen und Textualisierungsstrategien in der Darstellung des Fremden. Gleichzeitig waren die Frauen alle mit zeitgenössischen Urteilen über das Frauenreisen und die „weibliche Schriftstellerei“ einerseits sowie mit Stereotypen und rassistischen Einstellungen dieser Epoche zu fremden Menschen andererseits konfrontiert. Anknüpfend an diskurstheoretische und postmoderne Ansätze in der Ethnologie und feministischen Kulturanthropologie fragt die Autorin am Beispiel der Prinzessin Therese von Bayern (1850-1925) und der Hamburger Weltreisenden Sophie Döhner (1844-1933) nach den Konstruktionen von Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Frauen sowohl in ihren Selbstrepräsentationen im Reise- und Schreibprozeß als auch im zeitgenössischen Diskurs über das Frauenreisen. Es wird versucht, die Grenzen und Überschneidungen der Bereiche 'gender', soziale Zugehörigkeit und Nationalität nachzuzeichnen. An zahlreichen Beispielen werden die gegenseitigen Abhängigkeiten dieser Analysekategorien, ihre Durchkreuzungen, Verwobenheiten und Widersprüche untersucht. Neben Selbstentwürfen und Darstellungstechniken im Text beschäftigt sich die Arbeit außerdem mit den sozialen Netzwerken der reisenden Frauen unterwegs und Zuhause und mit ihren diskursiven Beziehungen zu anderen AutorInnen. Das Buch wendet sich sowohl an ein am Thema 'Frauenreisen' allgemein interessiertes Publikum als auch speziell an EthnologInnen/KulturanthropologInnen, VolkskundlerInnen und LiteraturwissenschaftlerInnen.
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Grenzlinien, Ulla Siebert
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 1998
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- Titel
- Grenzlinien
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Ulla Siebert
- Verlag
- Waxmann
- Erscheinungsdatum
- 1998
- ISBN10
- 3893255265
- ISBN13
- 9783893255269
- Reihe
- Internationale Hochschulschriften
- Kategorie
- Weltgeschichte
- Beschreibung
- In der Kaiserzeit sind zahlreiche deutsche Frauen unter zum Teil strapaziösen Bedingungen in die außereuropäische Welt gereist. Nicht nur adelige, auch bürgerliche Frauen nahmen sich zunehmend das Recht heraus, auf Reisen zu gehen. Ihre Reisemotive, Reiseformen und Reiserouten waren ebenso unterschiedlich und vielfältig wie ihre Reisetexte, ihre Selbstrepräsentationen und Textualisierungsstrategien in der Darstellung des Fremden. Gleichzeitig waren die Frauen alle mit zeitgenössischen Urteilen über das Frauenreisen und die „weibliche Schriftstellerei“ einerseits sowie mit Stereotypen und rassistischen Einstellungen dieser Epoche zu fremden Menschen andererseits konfrontiert. Anknüpfend an diskurstheoretische und postmoderne Ansätze in der Ethnologie und feministischen Kulturanthropologie fragt die Autorin am Beispiel der Prinzessin Therese von Bayern (1850-1925) und der Hamburger Weltreisenden Sophie Döhner (1844-1933) nach den Konstruktionen von Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Frauen sowohl in ihren Selbstrepräsentationen im Reise- und Schreibprozeß als auch im zeitgenössischen Diskurs über das Frauenreisen. Es wird versucht, die Grenzen und Überschneidungen der Bereiche 'gender', soziale Zugehörigkeit und Nationalität nachzuzeichnen. An zahlreichen Beispielen werden die gegenseitigen Abhängigkeiten dieser Analysekategorien, ihre Durchkreuzungen, Verwobenheiten und Widersprüche untersucht. Neben Selbstentwürfen und Darstellungstechniken im Text beschäftigt sich die Arbeit außerdem mit den sozialen Netzwerken der reisenden Frauen unterwegs und Zuhause und mit ihren diskursiven Beziehungen zu anderen AutorInnen. Das Buch wendet sich sowohl an ein am Thema 'Frauenreisen' allgemein interessiertes Publikum als auch speziell an EthnologInnen/KulturanthropologInnen, VolkskundlerInnen und LiteraturwissenschaftlerInnen.