Frauenkonzentrationslager Ravensbrück
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Verfaßt von einer Wissenschaftlerin, die als Mitglied der französischen Résistance deportiert und inhaftiert wurde, ist es ein einzigartiges Buch in der Literatur über das KZ-System. Verschiedene Schichten der reflektierten Erfahrung werden in ihm verwoben: zur Authentizität des dokumentarischen Berichts einer ehemaligen Lagerinsassin in Ravensbrück tritt der scharfe analytische Blick einer großen Ethnologin, die es zu ihrer Lebensaufgabe gemacht hat, mit wissenschaftlicher Akribie alle erreichbaren Zeugnisse in ihre Forschung zu integrieren. Das Buch entstand in drei historischen Etappen. In der ersten französischen Ausgabe von 1946 verarbeitete Tillion ihre eigenen Erfahrungen aus der noch frischen Erinnerung und verband sie mit den von ihr eilig gesammelten Erfahrungsberichten der ehemaligen Mithäftlinge. In der zweiten Ausgabe von 1973 wurden die Dokumente aus den Prozessen gegen Naziverbrecher mit den Erfahrungsberichten verglichen. Schließlich wurden in der Ausgabe von 1986 die Resultate der ersten beiden Etappen anhand der Materialien aus den inzwischen zugänglichen Archiven überprüft und um diese Materialien bereichert. Frauenkonzentrationslager Ravensbrück ist nicht nur das Referenzwerk über das einzige Frauenkonzentrationslager des Nazireichs, sondern zugleich ein Dokument der Entwicklung über die wissenschaftliche Aufarbeitung des KZ-Systems nach dem Kriege, denn es entstand in drei historischen Etappen. Die literarisch einzigartige Form der Verbindung von Erfahrungsbericht, Dokumentation und wissenschaftlicher Reflexion hat es zurecht in Frankreich berühmt gemacht. Nun ist es endlich auch dem deutschsprachigen Publikum zugänglich.
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