Pionierinnen der Ethnologie
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Frauen als frühe Reisende, als Beobachterinnen und als Schriftstellerinnen sind in den letzten Jahren in den Mittelpunkt eines neuen historischen und literaturwissenschaftlichen Interesses gerückt. Vor allem sind es die „lady travellers“, britische Damen des viktorianischen Zeitalters, deren Reisen und Lebensläufe besonders bekannt geworden sind. Ab Mitte des 19. Jh., als die ersten ethnologischen Gesellschaften und Museen gegründet, erste Lehrstühle für Ethnologie und Völkerkunde eingerichtet wurden, haben die Frauen eine bedeutende Rolle gespielt. Als neue, noch nicht fest etablierte Disziplin bot die Ethnologie mehr Möglichkeiten für Frauen als andere Fächer. In ihrer Hilfsfunktion als Begleiterinnen, Beobachterinnen und Lieferantinnen von Daten über die weiblichen Bereiche von Kultur waren Frauen mehr oder weniger akzeptiert. Sie trugen zu den Veröffentlichen ihrer Ehemänner bei und publizierten z. T. eigenständige Forschungsberichte.