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Kontinuität und Wandel

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Ob Demokratie ein notwendiges Ergebnis weltweiter Entwicklung ist, ob die Menschenrechte eine überkulturelle Gültigkeit beanspruchen können, welchen Rang religiöse Vorstellungen in der Weltpolitik einnehmen: Die Ansichten darüber hängen in hohem Masse vom Geschichtsverständnis der Beteiligten ab. Versteht man Weltgeschichte als universale Entwicklung, so wird man sein Handeln mit deren Ziel begründen; ist man der Meinung, menschliches Handeln unterliege unabänderlichen Prinzipien, so wird man diesen folgen; hält man Ereignisse für zufällig und deren Abfolge für sinnlos, so wird man es nicht für notwendig erachten, seine eigene Position zu begründen. Die unterschiedlichen zeitlichen Konzepte von Geschichte - Zyklus, lineare Entwicklung, Kontinuität, Bruch oder fragmentierte Entwicklung - sind Gegenstand des vorliegenden Bandes und werden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Fachbereiche in ihren Ausformungen, ihrer Wirkungskraft und auf ihre Implikationen hin untersucht. Wie verhalten sich unterschiedliche bzw. konträre Geschichtsbilder, die in einzelnen Bereichen wie Politik, Recht, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst oder Religion eine je eigene Gültigkeit beanspruchen, im Zusammenspiel innerhalb unserer westlichen Kultur? Wie lassen sich die unterschiedlichen Geschichtsbilder verschiedener Kulturen im Zeitalter der Globalisierung miteinander verbinden? Die Autorinnen und Autoren skizzieren Antworten auf die Frage nach einer angemessenen Geschichtsvorstellung, die jenseits der Sackgassen von Kulturimperialismus und Kulturrelativismus den heutigen Anforderungen einer aufgeklärten Weltgesellschaft gerecht wird.

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1999

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