Automatische Dispositionssysteme für den Handel
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In allen auf die Gewinnerzielung ausgerichteten Bereichen, die einer starken Wettbewerbssituation ausgesetzt sind, kommt dem Auffinden und konsequenten Ausschöpfen von erkannten Rationalisierungspotentialen eine entscheidende Rolle zu. Diese zugegebenermaßen nicht neue Erkenntnis bekommt für den Handel aufgrund der eingetretenen Strukturveränderungen eine völlig neue Dimension. Das dynamische Wachstum der letzten Jahre, verbunden mit einem auf hohem Niveau realisierten Konzentrationsgrad und gleichzeitigen Gewinneinbußen durch harten Wettbewerb, verschließen den Unternehmen des Handels zunehmend die klassischen Möglichkeiten zur Kostenkompensation. Somit ergibt sich die Notwendigkeit, neue Erfolgs- und Rationalisierungspotentiale im „Inneren“ des Unternehmens zu suchen, da nur über diese Potentiale ein wirkliches zusätzliches Unternehmenswachstum entstehen kann. Maßnahmen, die darauf abzielen, Erfolgs- und Rationalisierungspotentiale im „Inneren“ des Unternehmens zu finden und zu realisieren, sollten bei den beiden wichtigsten Komponenten der handelsbetrieblichen Leistungserstellung, Ware und Warenwirtschaft, ansetzen. Neben der Bestimmung gewinnoptimaler Sortimente können Wettbewerbsvorteile vor allem durch eine effiziente Warendisposition erzielt werden. Conradi weist in diesem Zusammenhang darauf hin, daß die Vermeidung von „out of stock“-Situationen ein vorrangiges Ziel ist, das jedoch nicht zum Preis von Überlägern und den daraus resultierenden zusätzlichen Kapitalbindungskosten erfüllt werden darf. Im Rahmen dieser Arbeit werden die wesentlichen Bausteine, die zur Konstruktion eines Systems zur automatischen Disposition benötigt werden, dargestellt und die ihnen zugrunde liegenden Annahmen kritisch diskutiert. Als Endergebnis präsentiert diese Arbeit das Konzept eines bereits praktisch erprobten prototypischen Programmsystems zur automatischen Disposition von Filialen eines Handelsbetriebs sowie die Ergebnisse der empirischen Modellevaluation. Bei der Entwicklung des Prototyps wurde ein integrativer Forschungsansatz verfolgt, der sowohl den Bedürfnissen der theoretisch orientierten Leser, als auch denen der überwiegend praktisch orientierten Leser Rechnung trägt.