Verbundverhalten bei Querzug
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Wo in Platten, Behältern und Schalen aus Stahlbeton in zwei Hauptrichtungen planmäßig Zugspannungen herrschen, ist Querzug vorhanden. Er sollte keinesfalls unterschätzt werden. Das haben nicht zuletzt Großexplosionsversuche zum Reaktorbau in Albuquerque, New Mexico, gezeigt. Obwohl der Querzug mit den Rissen entlang der zugbeanspruchten Bewehrungsstäbe das Verbundverhalten des Stahlbetons verschlechtert, bleibt er beim Berechnen von Bewehrungsverankerungen zumeist unbeachtet. Herausziehversuche mit Betonstählen kurzer Verankerungslänge machen deutlich, dass bereits die im Gebrauchszustand zulässigen, geringen Risse den Verbund im Stahlbeton schwächen. Vergleichsrechnungen zeigen, dass die derzeit geltenden Grundwerte der Verbundspannungen zum Nachweis von Verankerungslängen eindeutig zu hoch sind. Infolgedessen überschreiten die Rissbreiten im Verankerungsbereich - orthogonal zu den betrachteten Betonstählen - bei weitem das im Gebrauchszustand zulässige Maß.