Die Rotamanualien des Basler Konzils
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Anders als im »Repertorium Germanicum« umfassen die in diesem Band mitgeteilten Daten nicht nur das Gebiet des Deutschen Reichs, sondern alle in den erhaltenen Rotamanualien des Basler Konzils überlieferten Gerichtsfälle. Neben Klägern aus dem Reich mit Italien und Burgund sind vor allem solche aus Frankreich sehr zahlreich vertreten; daneben begegnen einige aus Spanien, mehrere aus Polen, Schottland und Ungarn, vereinzelte aus Portugal, dem Baltikum und Schweden. Die verzeichneten ca. 550 vor den Basler Rotarichtern verhandelten Fälle betreffen neben vielen Pfründensachen zahlreiche Iniurienprozesse und Ehesachen. Recht häufig sind auch rein weltliche Angelegenheiten vor die Konzilsrota gebracht worden. Die Basler Rota wurde vom Konzil nach römischem Vorbild eingerichtet. Die hier bearbeiteten Manuale von Rotanotaren sind die ältesten uns überlieferten überhaupt. Die entsprechende Reihe der römischen Kurie setzt erst später ein. Da diese Quellengattung hier erstmals zu bearbeiten war, mußten neue Darstellungsformen in möglichst enger Anlehnung an die bewährten Grundsätze des »Repertorium Germanicum« entwickelt werden. Zu jedem Rechtsfall werden in chronologischer Reihenfolge sämtliche Gerichtstermine verzeichnet mit Angaben über alle beteiligten Personen (Parteien, Prokuratoren, Zeugen, Richter, Notare, Kursoren), alle Rechtshandlungen sowie alle vorgelegten Schriftsätze und Urkunden. Beim gesamten Namenmaterial wird ausgewiesen, ob die betreffenden Personen nach dem Wortlaut der Quellen am Ort des Konzils anwesend waren. Umfangreiche Indices ermöglichen den gezielten Zugriff auf das vorgelegte Material. Dadurch wird das Werk zu einem unentbehrlichen Hilfsmittel zur Prosopographie des Basler Konzils.