Das untere Odertal
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Der vorliegende Band faßt ökologische Untersuchungen der Auenlandschaft, Vegetation, Bodenfauna, Gewässerökologie, Fischfauna im Unteren Odertal (welches sich in einer Länge von 60 km zwischen Hohensaaten und Szczecin erstreckt) zusammen. Als einer der größten Ströme Mitteleuropas rückte die Oder im Sommer 1997 drohend in das Bewußtsein der Öffentlichkeit, als ein extremes Hochwasser weite Teile des Odertals überflutete und dabei unermeßliche Schäden anrichtete. Das Odertal war über Jahre hinweg aus politischen Gründen unerforscht geblieben und wurde 1992 in einer deutsch-polnischen Erklärung zum Schutzgebiet deklariert. Zwischen 1993 und 1995 war es Gegenstand eines umfangreichen Projektes zur Erforschung der Auswirkungen, die Wechsel von weiträumigen periodischen Uberschwemmungen und dem anschließenden Trockenfallen auf Biozönosen und Arten, auf Biodiversität und Produktivität, und auf Ökologisches Gleichgewicht überhaupt haben kann. Die Fünfundzwanzig Beiträge der Polnisch-Deutschen Forschergruppe beschreiben die Ökologie dieser Auenlandschaft, ihre Böden, die Schwermetallbelastung, beschreiben die Vegetation sowohl des polnischen Zwischenoderlandes als auch der Grünland- und Auenflächen im brandenburgischen Nationalparkgebiet. Die Bodenfauna, ihre Besiedlungsdynamik und ihre Überlebensstrategien werden in mehreren Kapiteln behandelt. Ein Schwerpunkt der Untersuchungen ist die Gewässerökologie: sieben Arbeiten behandeln Phyto- und Zooplankton von Alt- und Restgewässern, dem Zoobenthos und möglichen Adaptionen an das Überflutungsgeschehen. In weiteren Arbeiten wird die Fischfauna im Deutschen und Polnischen Teil des Odertals, Arteninventar, Bestandsentwicklung, Schadstoffbelastung und Parastitenbefall dargestellt und diskutiert. Der Band leistet einen Beitrag zum Verständnis der ökologischen Zusammenhänge in den Flußauen und soll die Notwendigkeit des Schutzes dieser höchst gefährdeten Ökosysteme aufzeigen. Als Informationsquelle für Ökologen und Naturschützer, aber auch für Landschaftsplaner und Politiker sollte er von Nutzen sein.