Anna die Soldatin
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Ich befinde mich in einer Nonnenzelle. Es ist drei Uhr vorbei, und es fällt mir schwer, das Erlebte in Worte zu fassen. so beginnt die 20jährige Anna ihren Brief an den geliebten Freund und Kameraden. Hinter ihr liegt die Odyssee einer gefahrvollen Flucht aus tschechischem durch russisch besetztes Gebiet ins zerbombte Berlin und schließlich in den Westen. Annemarie Heinz hat es gewagt, dieses für die Nachkriegsgeneration so unvorstellbare „Erlebte“ zu schildern: Herausgerissen aus dem behüteten Lebenskreis, das Abitur fern von zu Hause, folgt dem Reichsarbeitsdienst in Mären die Verpflichtung zum Kriegshilfsdienst. Als Flakwaffenhelferin im Raum Pilsen ist sie „Soldat“, und auch für sie gilt: „Auf Fahnenflucht steht Todesstrafe“. Bis zum bitteren Ende werden die Mädchen so im Kriegsgebiet festgehalten und müssen sich danach, allein auf sich gestellt, in Richtung Heimat durchschlagen. Dieses Buch ist auch gegen das Vergessen der Frauen und Mädchen geschrieben, die als Soldaten bis Kriegsende im Einsatz der Wehrmacht standen und im Stich gelassen worden sind. Nicht allen ist die Heimkehr geglückt.