Egozentrismus, Selbstverwirklichung und Moral
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Der Band liefert die empirischen Befunde für überzogene Ansprüche und Egozentrismus bei Kindern und Jugendlichen und zeigt die psychologischen Besonderheiten der aktuellen und zukünftigen Gesellschaft auf, die eine Selbstverwirklichungsgesellschaft ist. Es besteht daher die Gefahr einer negativen Entwicklung und nicht zu einer zukunftsweisenden Gesellschaft, in der Verantwortung und Selbstverwirklichung integriert sind Im Rahmen des SEIM-Projekts (Selbstverwirklichung, Egozentrismus, Iindividualisierung und Moral) liefert der vorliegende Band die empirischen Belege. Anhand einer Stichprobe von 1417 Kindern und Jugendlichen (von 8 bis 18 J.) aller Schularten werden Präferenzen, Faktoren, Typen und Pfadstrukturen herausgearbeitet. Grundlage bilden mehrere Fragebogen zur Selbst- und Fremdbeurteilung der Schüler. Hinzu kommen Fragen, die den Eltern zur Ermittlung ihrer Erziehungseinstellungen und zum Erzieherverhalten vorgelegt wurden. Befund ist ein erhebliches Ausmaß an anspruchsvollen Zielen der Selbstverwirklichung in Verbindung mit Egozentrismus bis hin zum Egoismus. Durch einen Vergleich mit der Erwachsenenstichprobe wird deutlich, daß hohe Ansprüche und Egozentrismus nicht nur entwicklungspsychologisch erklärt werden können, sondern vor allem zeitbedingt sind und somit negative Merkmale einer zukünftigen eher sehr anspruchsvollen egozentrischen Selbstverwirklichungsgesellschaft vorwegnehmen. Eine große Rolle bei der Analyse der Befunde bilden „multivariate Entmischungsverfahren“ (Fokus-Adhärenz-Verfahren), die in einem eigenen Methodenkapitel ausführlich dargestellt werden. Das Buch schließt mit einem Kapitel, in dem, von einer umfangreichen Bestandsaufnahme der wichtigsten Befunde ausgehend, auf mögliche Konsequenzen und Gefahren für die Gesellschaft hingewiesen wird und einige Vorschläge zur Abwendung einer negativen Entwicklung unterbreitet werden.