Frédéric Chopin und seine Zeit
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Die Musik Chopins ist nach wie vor eine feste Größe im Musikleben – ganz im Gegensatz zur Kunst der Klaviervirtuosen des 19. Jahrhunderts, die ihre Entstehungszeit nicht überdauert hat. Was aber den Ton seiner Musik bestimmt, die immer noch anrührt, ist nicht leicht zu beschreiben. Sicherlich waren es die Erfahrung der Einsamkeit des Exilanten und eine unerfüllte Sehnsucht nach der Heimat, die in Mazurkas und Nocturnes ihren Ausdruck fand. Freilich kann die Beschreibung der geistigen Welt Polens, aus der Chopin stammte, und jener Sphäre der Pariser Salons, in der er den größten Teil seines Lebens verbrachte und der er doch fremd blieb, nur den Hintergrund für eine neue, tiefgehende Lektüre seiner Musik liefern. Doch anhand dieser Überlegungen lässt sich gleichzeitig zeigen, wie sehr Chopins Kompositionen von den Konventionen ihrer Zeit abweichen und was den unverwechselbaren Klang seiner Klaviermusik ausmacht.