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Fairneß, Reziprozität und Eigennutz

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Motivationen treiben Entscheidungen an. Doch welche Ziele werden im Kontext ökonomischer Entscheidungen verfolgt? Sowohl die 'Realität' als auch die experimentelle Wirtschaftsforschung zeichnen ein widersprüchliches Bild. 'Fairneß' beeinflußt Verhandlungsergebnisse, 'Reziprozität' hilft bei der Überwindung von Kooperationsproblemen und 'Eigennutz' dominiert auf Märkten. Angesichts dieser widersprüchlich erscheinenden Beobachtungen stellt sich die Frage, ob es ein einfaches und gemeinsames Prinzip gibt, das die verschiedenen Verhaltensmuster organisiert. Anhand eines umfassenden Überblicks über die jüngste experimentelle und theoretische Literatur demonstriert Axel Ockenfels, daß es nicht möglich ist, fundamentale Verhaltensweisen zu erklären, sofern man sich dabei auf eigennützige Motivationen beschränkt. In experimentellen Studien beschäftigt er sich mit der Natur uneigennütziger Entscheidungen. Daraus entwickelt er seine 'Theorie fairen, reziproken und kompetitiven Verhaltens'. Diese basiert auf der Prämisse, daß Individuen auf selbstbezogene Weise sowohl durch ihre 'absolute' als auch ihre 'relative' Position motiviert werden. Mit der Theorie gelingt es Axel Ockenfels, ein empirisch fundiertes und einheitliches Bild ökonomischen Verhaltens in vielfältigen Entscheidungssituationen zu entwerfen. Spieltheoretische Analysen zeigen, daß sich die augenscheinlich widersprüchlichen Verhaltensweisen durch die Interaktion der 'absoluten'und 'relativen' Ziele mit den jeweiligen institutionellen Rahmenbedingungen erklären lassen.

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1999

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