Zwischen Konfuzianismus und europäischem Denken: Kinder- und Jugendprogramme sowie Kultur-Informationssendungen des Fernsehens in Korea und Deutschland
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Geschichtlich verbinden Korea und Deutschland die lange Tradition ihrer Wissenschaften und die hohe Bedeutung der Erziehung. Trotz dieser gemeinsamen Basis fallen die Programme der beiden Länder in den Kinder- und Jugendsendungen sehr unterschiedlich aus, auch ihre pädagogische Rolle ist anders. Bei den koreanischen Sendungen für junge Zuschauer, besonders bei denen für Kinder, ist seit Jahrzehnten keine bemerkenswerte Entwicklung festzustellen, weder im Hinblick auf die Variationsbreite pädagogischer Konzepte noch in der Sicht auf ästhetische Vorstellungen. Das gilt aber nicht für andere Fernsehgenres. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Kinder- und Jugendsendungen nur wenig von den Anstalten unterstützt werden, auch nicht von den entsprechenden wissenschaftlichen Gremien. Dagegen weisen mehrere deutsche Kindersendungen, besonders die der öffentlich-rechtlichen Anstalten, in pädagogischer und ästhetischer Hinsicht Weltniveau auf und stehen qualitativ höher als manche kommerzielle Sendungen aus den USA. „Im Zeitalter der sogenannten Globalisierung gibt es immer noch viele Lücken in unserem Wissen über Medien, ihre Programme und ihre Genres. Um so verdienstvoller ist diese Arbeit, die - übrigens zum ersten Mal - zugleich gründlich und voller Details eine spannende Begegnung berichtet: Entwicklung, Konzeption und derzeitige Wirklichkeit von Kinder- und Jugendprogrammen im koreanischen Rundfunk (insbesondere Fernsehen), verglichen mit Programmen aus der deutschen Kultur. Diese wichtige Veröffentlichung geht weit über Expertenwissen und Spezialistentum hinaus: Es handelt sich um die Begegnung zweier Kulturen, von Konfuzius und dem Christentum, und in der Begegnung gibt es zwar manche Annäherung (insbesondere über den US-amerikanischen Markt), aber immer wieder auch eigene Profile. Die Analyse ist um so überzeugender, weil die Programmgeschichte ebenso einbezogen wird wie Fragen der Medienorganisation, der redaktionellen Zuständigkeiten und - last but not least - der Programminhalte. Ein Buch, das Beachtung verdient und die Lektüre spannend macht!“