Geschichte und Mythisierung
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Für Heiner Müller war die deutsche Geschichte eine „Obsession“. Vor allem das Dritte Reich und den Zweiten Weltkrieg griff er in seinen Texten immer wieder auf. Außerdem beurteilte er die Geschichte des osteuropäischen Sozialismus als die „Tragödie des Jahrhunderts“. Diese beschrieb er wiederholt in seinen Stücken. Dabei arbeitete er die Vergangenheit mit „mythologischer Genauigkeit“ auf. Er mischte historische Fakten und mythische Elemente, um tieferliegende geschichtliche Strukturen zu verdeutlichen. In diesem Buch werden DIE SCHLACHT, GERMANIA - TOD IN BERLIN, WOLOKOLAMSKER CHAUSSEE sowie Müllers noch wenig untersuchtes letztes Stück GERMANIA 3 - GESPENSTER AM TOTEN MANN behandelt. Neben der Struktur, der Geschichtsauffassung und dem Bezug zur Entstehungszeit wird die Entwicklung innerhalb der Werkreihe geklärt. In genauer und textnaher Analyse werden historische und literarische Anspielungen entschlüsselt, so daß sich das Buch als Kommentar zu den Stücken und als Einführung in Müllers Geschichtsdrama anbietet.