Der Wille zum Glück
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Bettine von Arnims Werk bezeugt den Skandal einer Autorinnenschaft, die aus der Rolle disziplinierter Weiblichkeit fällt. Die vorliegende Studie diskutiert die Exzentrik Bettines als inszenierte 'Naivität' - ein Verhalten, dessen 'kindische' Zweideutigkeiten manchen Beobachter verzweifeln lassen. Schillers Abhandlung Über naive und sentimentalische Dichtung bannt solche Zweifel mit der geschichtsphilosophischen Nobilitierung des 'Naiven' im Rahmen einer sentimentalischen Wahrnehmung. Die poetologische Rückwendung dieser Konstellation auf den Briefwechsel zwischen einer 'sentimentalischen' Günderode und einer 'naiven' Bettine zeigt ihr individuelles Gegeneinander als programmatisches Zusammenspiel vor einer philiströsen Mitwelt, deren Machtansprüche es im romantisch-idealistischen Kunststreben zu überwinden gilt.