Tagebücher, Arbeitshefte
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Dziga Vertov (1896-1954) gilt als einer der bedeutendsten Pioniere der Filmgeschichte. Er war herausragender Theoretiker des Dokumentarfilms und sein ganzes Leben hindurch dem Avantgardismus verpflichtet. 1918 begründete er die erste sowjetische Wochenschau und zählte Anfang der 20er Jahre zu den Schrittmachern der offiziellen Kunst. Wladimir Majakowski veröffentlichte in seiner Zeitschrift Manifeste Vertovs, Alexander Rodtschenko entwarf Filmplakate für dessen Filme und Sergei Eisenstein hospitierte in seinem Schneideraum. In den 30er Jahren wurden Vertov Arbeitsmöglichkeiten durch die stalinistische Filmadministration zunehmend erschwert und schließlich weitgehend genommen. Seine „Tagebücher und Arbeitshefte“ aus den Jahren 1924 bis 1953 verbinden Filmtheorie und Autobiografie. Sie gewähren Einblick in die verdeckten Mechanismen der Repression gegen einen Künstler im Stalinismus. Diese Ausgabe enthält zahlreiche, in früheren Ausgaben von der Zensur unterdrückte Passagen und 220 zum großen Teil zuvor unveröffentlichte Fotos. Den zeitgenössischen Kontext erschließen Sach- und Personenkommentare zum Text sowie eine ausführliche Bio- und Filmografie. Das Layout ist den Idealen des sowjetischen Konstruktivismus nachempfunden und in einer eigens für dieses Buch entwickelten Typographie geSetzt.