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- 592 Seiten
- 21 Lesestunden
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Die Psychiatrie hat eine bewegte Geschichte, die von den ersten Heilanstalten Ende des 18. Jahrhunderts bis zur heutigen Medikamentenrevolution reicht. Edward Shorter betrachtet die früheren Grabenkämpfe über die Ursachen von Geisteskrankheiten als überholt. Er argumentiert, dass der biologische Ansatz, der psychische Erkrankungen als Störungen der Hirnchemie sieht, sich als erfolgreich erwiesen hat. Shorter widerspricht auch linken Intellektuellen wie Michel Foucault, die Psychiatrie als eine Erfindung der "herrschenden Klasse" kritisieren, um abweichende Individuen zu kontrollieren. Die Darstellung der Psychiatriegeschichte zeigt jedoch, dass der Umgang mit Geisteskrankheit stark kulturell geprägt ist. So wurde im späten 19. Jahrhundert der Begriff "Irrsein" durch "Nerven" ersetzt, während das wohlhabende Bürgertum die Irrenanstalten mied und stattdessen Kurbäder aufsuchte. Heutzutage ist der Begriff der psychischen Erkrankung so weit gefasst, dass selbst alltägliche seelische Belastungen mit Medikamenten und Psychotherapien behandelt werden. Diese Geschichte ist keine trockene Fachliteratur, sondern eine lebendige Kulturgeschichte, die aufzeigt, wie unsere Gesellschaft mit seelischen Erkrankungen umgeht.
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Geschichte der Psychiatrie, Edward Shorter
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- 2003
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- (Paperback)
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