Kaiser oder nichts
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Der katalanische Kardinal Rodrigo Borgia wird 1492 in Rom zum Papst Alexander IV. gekrönt und begründet die berüchtigte Herrschaft der Borgias. Manuel Vázquesz Montalbàn erzählt den Aufstieg und den Niedergang der Borgia-Familie in einer modernen Sprache. Was ihn dabei interessiert, ist der Wille zur Macht und das Funktionieren von Macht. Er sieht auf die Geschichte samt ihrer Akteure und zieht aus ihr einen spannenden fiktiven Text: Alexander VI. nutzt den Papststuhl bereits, um Familienpolitik zu betreiben; sein Lieblingssohn, Cesare Borgia, Herzog von Valentinois und Erzbischof von Valencia, und Vorbild für Machiavellis Der Fürst, will sogar Herr über ganz Italien werden. Aut Caesar aut nihil! (Kaiser oder nichts!) lautet das Motto der Borgias - und nicht von ungefähr ist Cesare sein entschlossenster Verwirklicher. Seine schöne gebildete Schwester Lucrezia hingegen holt die berühmtesten Dichter und Denker der Zeit, Ariost, Petrarca, Leonardo da Vinci, an ihren Hof. in die Jahre der grausamen Borgia-Herrschaft fällt paradoxerweise auch die Blütezeit des Humanismus. und als sich am Ende das Schicksal wendet und die Borgias das Glück verlässt, siegt damit wieder die Reaktion. Das Motto der Borgias wird abgewandelt: Aut Deus aut nihil! Zurück in finstere Zeiten
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