Revision der Sektion Salsola s.l. der Gattung Salsola (Chenopodiaceae)
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Die vorliegende Monographie der Gattung Salsola sect. Salsola s. l. ist die erste Revision einer Gruppe vorwiegend einjähriger Arten, deren heterogener Charakter von einigen Autoren bereits vermutet wurde. Die Arbeit beruht auf der morphologisch-anatomischen Auswertung von ca. 6000 Herbarbögen, Populationsstudien am natürlichen Standort und Kulturversuchen unter abgestuften Salzkonzentrationen. Im allgemeinen Teil werden im Anschluß an einen historischer Überblick die morphologischen und anatomischen Merkmale beschrieben, sowie aus der Literatur Daten zur Karyologie, Chemie und Biologie der Arten zusammenfassend dargestellt. Besondere Berücksichtigung erfahren die Fruchtmorphologie sowie die Anatomie der Blätter und Achsen, für die eigene Typologien entwickelt wurden. Erstmalig werden die Tepalennervatur, die Beschaffenheit des Diskus und die Narbenstruktur als Merkmale verwendet. Im systematischen Teil der Arbeit sind ein ausführlicher Bestimmungsschlüssel zu den Taxa, vollständige Synonymielisten, Beschreibungen, Abbildungen der Blüten und Früchte, Verweise auf weitere Abbildungen, Daten zur Verbreitung und Ökologie die wirtschaftliche Bedeutung sowie Verbreitungskarten enthalten. 18 Arten - zwei davon mit je zwei und eine mit drei Unterarten - werden unterschieden und vier Sektionen und drei Subsektionen zugewiesen: sect. Salsola: S. acutifolia, S. soda; sect. Sogdiana (sect. nov.): S. sogdiana, S. aperta; sect. Androssowia (sect. nov.): S. androssowii; sect. Kali subsect. Griffithia (subsect. nov.): S. griffithii, subsect. Rosaceae (subsect. nov.): S. rosacea, S. tamariscina, subsect. Kali: S. collina, S. monoptera, S. zaidamica, S. tragus, S. tamamschianae, S. jacquemontii, S. kalt, S. komarovii, S. ikonnikovii S. paulsenii. Neu beschrieben wird S. tragus subsp. grandiflora (Australien). Neue Kombinationen sind S. tragus subsp. pontica und S. paulseni i subsp. praecox. Von den etwa 30 bislang akzeptierten Arten sind einige erstmalig zu Synonymen reduziert. Bei S. subsect. Kali handelt es sich um eine in besonders lebhafter Evolution befindlichen Gruppe nahe miteinander verwandter Sippen. Beziehungen der behandelten Sektionen zu nahestehenden Sektionen der Gattung Salsola und verwandten Gattungen werden diskutiert. Die natürliche Verbreitung der Arten, die offene salzreiche oder trockene Standorte besiedeln, reicht von Makaronesien und W-Europa bis Japan und von den Küsten Skandinaviens bis ins südliche Mittelmeergebiet, zum Persischen Golf und zum Himalaya. Verbreitungszentren sind die Halbwüsten und Steppen Mittel- und Zentralasiens, insbesondere das Gebiet zwischen 45-120° E und 30-55° N. Mehrere Arten sind nach N- und S-Amerika verschleppt worden, wo sich besonders S. tragus als aggressives Ackerwildkraut etabliert hat. S. tragus hat sich darüber hinaus auch in Südafrika und in Australien ausgebreitet. Die Ursachen dafür liegen in der besonders hohen Anpassungsfähigkeit dieser formenreichen Sippe an aride Klimate und in ihrem überaus effektiven Ausbreitungsverhalten.