Verhaltensförderung bei externalisierenden Verhaltensauffälligkeiten
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Aggressive und hyperkinetische Störungen gehören zu den häufigsten Verhaltensproblemen bei Kindern und bleiben teilweise bis ins Erwachsenenalter stabil. Dies konnte in Längsschnittstudien eindrucksvoll belegt werden. Vor diesem Hintergrund wird der Bedarf an gezielten präventiven Konzepten besonders deutlich. Insbesondere chronisch kranke Kinder tragen aufgrund ihrer vielfältigen Belastungen im Vergleich zu gesunden Gleichaltrigen ein zwei bis dreifach erhöhtes Risiko, aggressives und hyperkinetisches Verhalten als Sekundärsymptome zu entwickeln. Bislang ist dieser Problematik jedoch wenig Aufmerksamkeit entgegengebracht worden. Dieses Buch bietet zunächst einen Überblick über den Zusammenhang von externalisierenden Störungen und chronischen Erkrankungen im Kindesalter und beschreibt die bisherigen Ansätze der Verhaltensförderung in der Kinderrehabilitation. Im Anschluss werden die Grundlagen zu hyperkinetischem und aggressivem Verhalten kurz zusammengefasst und die einflussreichsten Erklärungsmodelle vorgestellt, aus denen sich verschiedene therapeutische Ansatzpunkte und Interventionsmethoden ergeben. Diese werden auf der Grundlage aktueller Ergebnisse der Psychotherapieforschung kritisch diskutiert. Daran schließt sich die Darstelllung und Bewertung national und international bedeutsamer Förderprogramme zur Verminderung aggressiven und hyperkinetischen Verhaltens an. Im empirischen Teil des Buches wird die Konzeption und Evaluation eines Mediatorentrainings vorgestellt, mit dem Mitarbeiter in Kinderrehabilitationskliniken lernen, hyperkinetisches und aggressives Verhalten von Kindern positiv zu beeinflussen. Das Mediatorentraining besteht aus einer theorieorientierten Basisintervention (16 Stunden) und drei praxisbegleitenden Zusatzsitzungen, in denen die Teilnehmer Grundlagenkenntnisse und Interventionswissen zu externalisierenden Störungen erwerben und günstiges Erziehungsverhalten anhand eigener Problemsituationen direkt einüben. Insgesamt wurde mit diesem Mediatorentraining sowohl eine effektive als auch kostengünstige Interventionsmaßnahme entwickelt, mit der sowohl die pädagogischen Kompetenzen von Klinikmitarbeitern gefördert werden, als auch positiv auf externalisierendes Verhalten chronisch kranker Kinder eingewirkt wird. Das Buch ist interessant für alle Personen, die sich mit externalisierenden Verhaltenauffälligkeiten bei Kindern beschäftigen: Zum Beispiel für Psychologen und Ärzte in therapeutischen Einrichtungen sowie für solche Berufsgruppen, die wiederholt mit den Verhaltensauffälligkeiten chronisch kranker Kinder konfrontiert werden. Darüber hinaus bietet dieses Buch eine gute inhaltliche und methodische Grundlage für alle diejenigen, die Fortbildungen zum Thema „Verhaltensauffälligkeiten“ oder „chronische Erkrankungen“ bei Kindern und Jugendlichen leiten.