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Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert

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Die Verkündigung an Maria gehört als Augenblick der Inkarnation Christi zu den wichtigsten Szenen der christlichen Heilsgeschichte und ist deshalb in der Kunst des Mittelalters häufig dargestellt worden. Über 800 Beispiele haben sich auf Tafelbildern allein aus dem deutschen Sprachraum zwischen 1430 und 1525 erhalten. Sie stellen die Szene zumeist in einem Innenraum dar. Die Künstler des späten Mittelalters waren bestrebt, das Heilsgeschehen zu vergegenwärtigen, indem sie biblische Überlieferungen in zeitgenössischer Umgebung darstellten. Die abgebildeten Innenräume reflektieren so die spätmittelalterliche materielle Realität, von der nur wenige schriftliche und gegenständliche Quellen vorhanden sind. Verkündigungsdarstellungen geben nicht nur Auskunft über Ausstattungen, Nutzungsänderungen und über einzelne Gegenstände bestimmter Räume, sondern auch darüber, was im Spätmittelalter als angemessener Aufenthaltsort der Gottesmutter Maria angesehen wurde, das heißt zugleich: über das Wohnen der bürgerlichen und adeligen Oberschicht.

Buchvariante

2000

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