Nachtzug nach Paris
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Reichstagsbrand Berlin 1933 - die terroristische Ausschaltung der politischen Gegner der Nationalsozialisten beginnt. Erich Lehmann-Lukas, Kunsthistoriker, Kommunist, Jude, flieht nach Paris. Monique, seine siebenjährige Tochter, folgt ihm nach wenigen Wochen, die Ehefrau Raja im Herbst 1934. Die weitverzweigte jüdische Familie aus Berlin beginnt sich in alle Richtungen zu verlieren. Für Monique beginnt das Exil ihres Lebens. Von einem französischen Kinderheim ins nächste geschickt, kann sie die Trennung von den Eltern nur schwer ertragen. Schließlich lebt sie mit ihnen in einem Pariser Elendshotel und teilt den trostlosen Emigrantenalltag, die Enge, den Hunger, die Angst. Als der Krieg Frankreich überfällt, werden die Eltern in französischen Internierungslagern inhaftiert. Monique, gerade in einer Ferienkolonie in der Bretagne, entgeht diesem Schicksal. Drei Jahre lang wechselt sie unter der Obhut des jüdischen Pfadfinderverbandes ruhe- und heimatlos von einem Ort zum anderen. Vor dem Zugriff der Gestapo rettet sie 1942 die Flucht hinter den Schweizer Stacheldraht. Im August 1942 werden Erich und Raja Lehmann von Marschall Pétains Frankreich den Deutschen überstellt und mit dem ersten Transport nach Auschwitz gebracht. Sie kommen nie mehr zurück. Monique überlebt im Schweizer Exil. Das Buch erzählt von den Ereignissen und Gefühlen einer bedrohten Kindheit und Jugend und von der Last, die das Überleben aufbürdet. Es ist keine Geschichte voll dramatischer Höhepunkte, vielmehr eine intime Alltagsgeschichte von unbekannten, „wirklichen“ Menschen, von Deutschen, die von ihrem Volk verfolgt und gejagt wurden und in der verzweifelten und am Ende vergeblichen Flucht versuchten, ein menschliches Leben zu führen.
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