Der soziale Garten
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Leberecht Migge legte mit dieser Publikation eine Neuauflage der programmatischen Schrift 'Deutsche Binnenkolonisation – Sachgrundlagen des Siedlungswesens' vor, die er zuerst 1926 in der Schriftenreihe der Deutschen Gartenstadtgesellschaft veröffentlicht hatte. An den Anfang dieser Zwischenbilanz während der Konjunktur des Bauens in der Mitte der 1920er Jahre stellte Migge noch einmal das 'Grüne Manifest', die kritische Streitschrift, die er 1918 nach Ende des Ersten Weltkrieges verbreitet hatte. Darin fordert er eine neue Konzeption für die Gartenkultur. Sein 'Sozialer Garten' ist ein produktiver Garten, der durch Selbsthilfe die Existenz des Stadtbürgers sichert. Migge rückt ihn ins Zentrum einer neuen Siedlungspolitik: Die Entwicklung des Stadtrandes verbindet Wohnungsbau, Arbeitsbeschaffung, Abfallwirtschaft, Nahrungsmittelversorgung und Stadtgestaltung – Stadtökologie vom Anfang des Jahrhunderts. Von besonderem Interesse an dieser Schrift ist heute die Komplexität, mit der Migge die Urbanisierung des Stadtrandes vorantreiben will: Wohnungsbau, Stadthygiene, gärtnerische Produktion, Verkehrswesen, soziale Infrastruktur und Landschaftsschutz werden in integrativen Maßnahmenbündeln zusammengefasst.