Durch die brennende Steppe
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Die russische Kunsthistorikerin Jelena Koschina erinnert sich an ihre Kindheit: Zwischen ihrem achten und elften Lebensjahr lebte sie mit ihrer Mutter evakuiert in einer Hütte in der russischen Steppe, mit knapper Not aus dem von deutschen Truppen belagerten hungernden Leningrad entkommen. Obwohl das kleine Mädchen den Tod der geliebten Großmutter, des größeren Bruders und der kleinen Schwester während der Monate nach September 1941 erleben muß, erfährt sie die Zeit ihrer Evakuierung in dem Kosakendorf doch nicht nur als Schrecken, sondern vor allem als ungeheuer intensive Lebensphase, in der sie, angeleitet von der klugen und menschlich imponierenden Mutter, die Schönheit der Natur sehen lernt, die Literatur als Überlebensmittel erkennen lernt und wieder und wieder die Maxime der Mutter 'Man kann immer etwas tun' bewahrheitet sieht. Jelena Koschinas Erinnerungen fügen sich zu einem zutiefst humanen Buch, das reich ist an Hoffnung und Gewißheiten und, vor allem in Gestalt der Mutter, Lebenshaltungen vorführt, die den Schrecken in dunkler Zeit bannen können. Das unverbrüchliche Festhalten an moralischen Grundvorstellungen, das Vorleben von Zivilcourage und die unbeirrbare Besinnung auf die Kraft der Phantasie und Imagination - dies sind die wirklichen Verbündeten gegen ein trostloses Schicksal.