Den Kampfgeist nie verloren
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Aus dem Vorwort von Marie-Elisabeth Rehn Den Holocaust überlebt KIára Rajk, Jahrgang 1910, hat den Holocaust überlebt. Sie beginnt ihre Darstellung mit einem Selbstporträt ihrer Mädchenjahre. Als behütete Tochter aus gutem Haus verbringt sie ein Jahr in einem Dresdener Mädchenpensionat, wo sie erstmals mit einigen weniger erfreulichen Aspekten der rauen Wirklichkeit konfrontiert wird. Nach ihrer Heimkehr beweist sie erstmals, wie viel Willenskraft und Durchsetzungsfähigkeit in ihr steckt. Sie findet eine Anstellung als Sekretärin und plant auf eigene Faust einen Auslandsaufenthalt. Die verheiratete junge Frau beobachtet voller Argwohn die antisemitischen Neigungen unter ihren ungarischen Landsleuten und Bekannten und warnt schon früh vor den möglichen Folgen der aggressiven Expansionspolitik Hitler-Deutschlands. All dies spielt sich vor dem Hintergrund einer assimilierten gutbürgerlichen Familie ab, die sich vom Judentum weit entfernt hat und darauf hofft, in die Gesellschaft der Nichtjuden voll integriert zu sein. Dies macht den Kampf von Klára Rajk um das Überleben ihrer Familie zu einer besonders tragischen Geschichte. In den folgenden Lebenserinnerungen schildert sie voll packender Intensität den während der letzten Kriegsmonate in Budapest einsetzenden Nazi-Terror und ihre verzweifelten Bemühungen, ihre Familie der „Endlösung der Judenfrage“ zu entziehen. Ehemann Imre (S. 66) wird sofort von den Deutschen zur Zwangsarbeit verpflichtet und entgeht der Deportation nur, weil es KIára Rajk gelingt, ihn mit Hilfe Raoul Wallenbergs aus dem abfahrbereiten Zug zu holen. Das Haus, in dem die Familie lebt, wird zum „Judenhaus“ erklärt. Dicht gedrängt leben jetzt zahlreiche Verwandte und Bekannte in der einst geräumigen 5-Zimmerwohnung, bis spezielle Papiere den Aufenthalt in einer Wohnung erlauben, die unter dem Schutz der schwedischen Botschaft steht. Aber als die Russen vorrücken und Budapest belagern erweist sich auch diese Zuflucht nicht als sicher vor den Übergriffen der fanatischen Pfeilkreuzler, den ungarischen Nationalsozialisten. Tagelang halten die Angreifer ihre Häftlinge gefangen, quälen sie und beginnen schließlich mit der systematischen Exekution ihrer Opfer. Imre Rajk wird vom Rest der Familie getrennt und zusammen mit zahlreichen Leidensgenossen auf bestialische Weise in der Donau ertränkt. Klára Rajk, die zusammen mit ihrem kranken Sohn das Massaker überlebt, sucht zunächst in den Überresten des Gettos Schutz und schlägt sich dann durch zur Adresse einer einstigen nichtjüdischen Freundin durch, wo sie schließlich die Befreiung durch sowjetischen Truppen erlebt. In den Wirren der letzten Kriegstage, während die Gefechte noch andauern, findet Klára schließlich auch ihre Eltern wohlauf und auch die Tochter stößt wohlbehalten wieder zu ihr. Der Neubeginn ist schwer. Einige Monate verbringt die Familie, die ihr Oberhaupt verloren hat, in Szeged, und zurück in Budapest, beweist Klára Rajk, dass sie als tüchtige Geschäftsfrau ganz allein ihre Kinder ernähren kann. Klára Rajk widmet den Geschehnissen der Nachkriegszeit nur wenig Raum. Israel und Belgien, zwischen diesen Ländern ist die Autorin hin- und hergerissen, nachdem sie Ungarn wegen ihres Sohnes Ferko verlassen musste. In Israel kann sie beruflich nicht Fuß fassen, obwohl ihr dort lebender Sohn ihrer Hilfe bedarf, in Belgien lässt sie sich schließlich nieder, betreut ihre Mutter und ihre kranke Schwester.
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