Rede, dass ich dich sehe
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Ein Germanist zwischen Ost und West Im Mittelpunkt der persönlichen Wissenschaftsgeschichte von Gerhard Kaiser stehen zwei große Krisenerfahrungen: Kriegsende, Neuanfang in der DDR und Weggang in den Westen sowie die studentische Kulturrevolution 1968. Gerhard Kaiser zählt zu den bedeutendsten deutschen Germanisten. In seinen autobiographischen Aufzeichnungen gibt Gerhard Kaiser ein Gegenbild zum herrschenden Klischee, seine Generation habe sich mit geschlossenen Augen für Restauration und Wirtschaftswunder einspannen lassen und erst die studentische Kulturrevolution von 1968 habe der inneren Demokratisierung den Weg geebnet. Roter Faden der Darstellung ist das Ineinander von Lebenspraxis, politischer Orientierung und wissenschaftlicher Reflexion. Schlaglichter fallen auf die Situation der DDR um 1950, insbesondere auf das Brecht-Theater, auf die Schule der Interpretation in Westdeutschland sowie auf die Kritische Theorie und die Psychoanalyse in ihrer Bedeutung für die Studentenrevolte. Gerhard Kaiser argumentiert leidenschaftlich und provokativ. Gerhard Kaiser, Jahrgang 1927, studierte am Deutschen Theaterinstitut in Weimar und an der Humboldt-Universität in Ost-Berlin. Ende 1950 ging er in den Westen und schlug nach Beendigung des Studiums die akademische Laufbahn ein. Zuletzt war er Ordinarius an der Universität Freiburg im Breisgau.