Anatomisches Theater
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„Anatomisches Theater“ realisierte Inge Mahn in der Hörsaalruine und der Anatomischen Sammlung des Medizinhistorischen Museums an der Charité vom 2. bis 26. März 1999. Wöchentliche fanden Aktionen und Einzelveranstaltungen statt. Der Raum veränderte sich während der Ausstellung. Inge Mahn setzte mit ihrem Raum-Programm die Ausstellungsreihe „Vier Jahreszeiten“ im Universitätsklinikum Charité Berlin fort. In der Ruine, einst Vorlesungsraum Rudolf Virchows, wurde der Hörsaal in seiner klassischen Amphitheaterform andeutungsweise wiederhergestellt: unterschiedlich hohe, bis zu 4 Meter aufragende Stühle gruppierten sich um die „Bühne“ mit Wandtafel, Tisch, Vitrinen. Das „Schauspiel“ im Anatomischen Theater zum Thema Leiden – Leidenschaften entwickelte sich während der Ausstellungszeit. Inge Mahn lud hierfür Künstlerinnen und Künstler ein, sich dem Thema mit ihren besonderen Ausdrucksformen zu nähern. Jeden Mittwoch wurde das Anatomische Theater zum Vorstellungsraum: Performance/Konzert „Extensions“ (Ute Wassermann und Rajesh Mehta), inszenierte Lesung (Jan Faktor und Arnold Dreyblatt), Aktionen (Inge Mahn und Studierende der Kunsthochschule Berlin-Weißensee). „Mich interessiert der Ausstellungsort, weil er ein historischer Ort ist, Museum und Forschungsstätte in einem. Ein Raum zwischen Erinnern und Vergessen. Von den ausgestellten Exponaten war ich sehr fasziniert und fast gleichzeitig über meine Faszination irritiert. Die gezeigten Präparate fand ich ungeachtet dessen, was sie beinhalten, der Wirklichkeit entrückt, wunderschön.“ (Inge Mahn)