Angriff auf die erzählerische Ordnung
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Wenn Max Ernsts Collagenromane die Surrealisten auch rundweg erfreut haben, so kann Gleiches für die Wissenschaft nicht behauptet werden. Dort gelten sie zwar als faszinierende, letztlich jedoch unverständliche oder sogar chaotische Machwerke. Dieses Buch möchte zu einer Klärung beitragen, indem es die Collagenromane als solche nimmt: als Bild-Text-Gebilde, die sich vor allem auf drei Traditionen beziehen: Collage, Roman und sequentielle Darstellung. Gerade letztere erweist sich als Schlüssel zum Verständnis der Collagenromane, denn deren Seiten bilden in ihrer Abfolge Sequenzen unterschiedlicher Art. Die Untersuchung der Sequentialität ermöglicht es erstmals, die Collagenromane als durchaus kohärente Objekte zu rezipieren und sie in Verbindung zu bringen mit anderen sequentiellen Darstellungen, von Hogarth und Goya etwa, aber auch mit solchen surrealistischer Filme.