Lotte Warburg
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Aus einer Familie mit großen Namen stammend, umgeben von berühmten Naturwissenschaftlern und einen bedeutenden Kunsthistoriker liebend, wird die 1884 geborene Lotte Warburg aufmerksame Beobachterin von drei Epochen deutscher Geschichte: Kaiserreich, Weimarer Republik und Nazizeit. Auf vielen tausend Tagebuchseiten, in Briefen und nicht zuletzt in Erzählungen, Romanen und Essays hat sie Zeitgeschichte, Familiengeschichte und Kulturgeschichte festgehalten und gewertet. Sprühend vor Temperament, Geist und Unruhe, bemüht um Objektivität und Gerechtigkeit, aber oft genug fortgerissen vom Strudel der Ereignisse, wurde ihr eigenes Leben zum Spiegel der Zeiten. Im Kampf mit den Konventionen der Wilhelminischen Ära, im selbstkritischen Bekenntnis eigener Umzulänglichkeiten und mit feinem Gespür für heraufziehende Gefahren entwickelte Lotte Warburg in einem langen Reifeprozeß emanzipatorische und politische Urteilsfähigkeit. Ihre Tagebücher und literarischen Arbeiten sind eine Fundgrube von großem historischen Wert. Die vorliegende Biographie wurde auf der Grundlage dieser Zeugnisse geschrieben. So entstand das Bild einer Schriftstellerin, die in kritischer Aufgeschlossenheit für gesellschaftliche und historische Zusammenhänge zwischen den Widersprüchen des eigenen Naturells und ihres wechselvollen Lebens ihren Weg suchte. Cordula Koepcke, geboren 1931 in Misdroy auf Wollin (Pommern), studierte Geschichte, Philosophie und Zeitungswissenschaft. Sie lebt als freie Schriftstellerin in Kiel. In Biographien von Louise Otto-Peters, Jochen Klepper, Lou Andreas-Salomé, Edith Stein, Reinhold Schneider und Ricarda Huch hat sie ein breites Spektrum geistesgeschichtlich bedeutender, schöpferischer Persönlichkeiten dargestellt. Mit ihrer Lotte-Warburg-Biographie präsentiert die Autorin ein weiteres Beispiel bemerkenswerter, spannungsreicher Persönlichkeitsentfaltung in kulturhistorischem und zeitgeschichtlichem Zusammenhang.